Zur Startseite
Aus den Kindertagen des Rosenheimer Eishockeysports
von Leo Huber (1971)
Am 1.1.1928 fand auf der Spritzeisbahn am Tennisplatz an der Wittelsbacher Straße das erste Eishockeyspiel in Rosenheim statt. Das Rosenheimer Tagblatt schreibt darüber: "In dem Eishockey - Freundschaftsspiel München II gegen Rosenheim wurden die Feinheiten dieses immer mehr in Aufnahme kommenden, schnellsten Kampfspieles gezeigt, wobei der Münchener Stürmer Strobl ganz Vorzügliches leistete. Daß Rosenheim bei diesem Freundschaftsspiel, das mit 12:0 für München endete, kein Tor für sich buchen konnte, ist durchaus nicht zu verwundern, nachdem die Rosenheimer Mannschaft erst vor einigen Tagen zusammengestellt und von den Münchenern in das Eishockeyspiel erstmals eingeführt wurde."
Ich erinnere mich noch, daß bei diesem Spiel 7 fast unersetzliche Schläger kaputtgingen, außerdem war die Hälfte der Mannschaft verletzt. Einige nahmen nie mehr einen Eishockeyschläger in die Hand.
Leider war das Spritzeis am Tennisplatz infolge der milden Witterung und wegen des untauglichen Untergrundes nicht von Bestand. In Rosenheim stand uns Eishockeyspielern kein Eisplatz mehr zur Verfügung. Oft trainierten wir auf den kleinen Weihern in den Innauen. Da erfuhren wir, daß der Lugsteinsee in Oberaudorf eine tragbare Eisdecke aufweise. Hotelbesitzer Wolf von der Grafenburg ließ auf dem See Banden anbringen. Damit konnten wir mit dem Training beginnen. Erst. im nächsten Winter, genau nach einem Jahr am 1.1.29 fanden in Bad Tölz die ersten richtigen Spiele statt. Das Rosenheimer Tagblatt schreibt unter anderem darüber: "Die junge Mannschaft des Rosenheimer Eislauf-Vereins weilte am Neujahrstag zu 2 Freundschaftsspielen in Bad Tölz. Beim 1. Spiel, das in der Frühe stattfand, gelang es den eifrigen Rosenheimern, ein Resultat von 2:2 zu erringen. Rosenheim trat in folgender Aufstellung an: Tor: Rambold Albert, Verteidigung: Rambold Hans, Adam, Sturm: Huber Leo, Sabor, Schinkinger. Auswechselmann: Rambold Josef.
Dem Sturm Rosenheims gelang es nur selten, die gute Deckung des Gegners erfolgreich zu durchbrechen. Die Tore für Rosenheim schossen Huber Leo 1, Schinkinger 1."
Schließlich versuchten wir Eishockeyspieler wieder in Rosenheim einen Eisplatz zu errichten. Wir erhielten vom Eisenbahnsportverein die Genehmigung, auf seinem Platz eine Spritzeisbahn anzulegen. Der Versuch schlug fehl, trotz größtem Eifer der Abteilung. Das Wetter machte nicht mit. Damit waren wir wieder gezwungen, nach einem neuen Platz Ausschau zu halten. Unser nächster war ein Weiher hinter der alten Stadtgärtnerei. Dort fand unter schlechtesten Bedingungen ein Spiel statt. Bei starkem Föhn zerbrach die Eisfläche und wir verloren das Spiel. Die Schwierigkeiten mit dem Eisplatz hörten nicht auf. Schließlich stellten wir auf dem Stadtsee unsere Banden auf. Hier hatten wir die Möglichkeit, mehrere Jahre unserem Eishockeysport nachzugehen.
Auf und ab beim Rosenheimer Eishockey
Autor unbekannt
(1971)