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Der Schlittschuhlauf

 

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Schlittschuhlauf
Autor: unbekannt
Quelle: "Eissport aktuell" - Vorgänger des Bully-Heftes aus den 70er-Jahren

Der Vorwärtslauf

Grundlage des Schlittschuhlaufens des Eishockeyspielers ist der Vorwärtslauf. So läuft er am häufigsten und erreicht die größte Geschwindigkeit. Bei der Bewegung versucht er kurze, schnelle Tempi zu machen und das Gleiten auszunützen, um auf leichteste Weise Geschwindigkeit zu gewinnen.

Die Bewegung entsteht dadurch, dass der Eishockeyspieler abwechselnd mit den Beinen abstößt (Schlittschuh-Schritte) und den Schwerpunkt des Körpers vor das Stoßbein (Spielbein) schiebt. Die Bewegung kommt aus der Hüfte. Das Körpergewicht wird von dem auf einen auf das andere Bein übertragen, wobei das Gewicht immer auf dem Bein liegt, welches gleitet und vorwärts kommt (Gleitbein oder Standbein). Der Wechsel der Beine muss schnell vor sich gehen und mit dem Verlagern des ‚Schwerpunktes von einem auf das andere Bein harmonieren.

Beim richtigen Vorwärtslauf ist der Körper des Eishockeyspielers ständig leicht nach vorne gebeugt, die Knie in Hockeyhalbkniebeuge geknickt, die Hüften werden rhythmisch vorgeschoben. Die richtige Vorlage ist Voraussetzung der schnellen Bewegung. Je mehr der Eishockeyspieler vornüber gebeugt ist, um so tiefer muss er in die Knie gehen (sich beugen). Die Vorlage darf aber nicht übertrieben werden. Beim Vorwärtslauf hält der Spieler den Stock mit beiden Händen vor dem Körper. Das Stockblatt (die Stockschaufel) ist knapp über dem Eis, so dass der Spieler die Scheibe jederzeit abzufangen vermag und ins Spiel eingreifen kann. Die Schultern des Spielers sind entspannt. Der Schlittschuhschritt besteht aus drei Phasen:

Der Abstoß geht aus dem Hüft- und Kniegelenk hervor. Er bedingt die Bewegung des Körpers schräg vorwärts. Von der Grundstellung ausgehend wird die Schlittschuhspitze des Stoßbeines in horizontalem Abstoßwinkel nach außen gedreht. Die sogenannte leichte X-Bein-Stellung entsteht dadurch, dass der Fuß schräg angesetzt werden muss.

Ein kraftvoller und raumgreifender Schlittschuh-Schritt wird nur erzielt, wenn der Druck nach außen angesetzt und die volle Länge der Kufe beim Einsetzen ausgenutzt wird. Abgestoßen wird mit der ganzen inneren Kante des Schlittschuhs, wobei der heftigste Impuls aus dem Vorderteil des Schlittschuhs hervorgeht. Je tiefer die Beuge, desto spitzer ist der vertikale Abstoßwinkel, umso länger ist die Triebphase und umso größer ist die Kraft des Abstoßes. Beim Abstoß wirken die Hüften und Schultern mit. Die Schulterbewegung darf jedoch nicht die Arbeit mit dem Stock behindern.

Erholungspause: Nach dem Abstoß verlässt der Schlittschuh das Eis, das Bein wird gebeugt, die Muskeln sind entspannt. Nach dem Abheben hängt das Bein locker im Knie.

Aufsetzen: Im Moment, da ein Bein den Abstoß abschließt und auf die Kante des Schlittschuhs gerät, wird der zweite Schlittschuh auf das Eis gesetzt und zwar auf die äußere Kante des Vorderteils. Dann geht der Schlittschuh allmählich auf die innere Kante über und kommt ins Gleiten. In diesem Augenblick verlagert sich das Körpergewicht des Eishockeyspielers auf beide Beine. Das Bein ist beim Aufsetzen aufs Eis immer entspannt. Erst nach dem richtigen Aufsetzen spannt der Spieler die Beinmuskeln, verlagert das Körpergewicht aufs Bein und geht ins Gleiten über.

Typische Fehler bei Anfängern:

Schlittschuhlaufen mit steifen Knien, der Spieler beherrscht das Federn nicht;
übertriebene Pendelbewegungen (hinauf und hinunter) der Hüften, wodurch das Federn in den Knien verringert wird;
starke Vorneigung („Durchfallen“) – ungenügende Hockeyhalbkniebeuge;
steife Kopfhaltung;
falsches Einsetzen (Aufsetzen) des Schlittschuhs aufs Eis;
der Spieler hält den Stock bloß in einer Hand.


Es ist leider nicht bekannt, ob auch die Anweisungen für Rückwärts- und sonstige Läufe in Eissport aktuell abgedruckt war.

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